Tattoo Stil
Das englische Wort «Tattoo» für Tätowierungen hat sich heute voll und ganz in die deutsche Sprache integriert. Tattoos tragen auch nicht mehr wie früher nur Matrosen oder gar Häftlinge: Seit 1990 wandelt sich das Bild der tätowierten Menschen. Ob Bankerin, Bauarbeiter, Lehrer oder Ärztin, das verruchte Bild verschwindet und viele tragen den modernen Körperschmuck auf der Haut. Die Motive sind heutzutage international, viele Tätowierer*innen sind richtige Künstler*innen und wollen Einblicke in fremde Kulturen geben oder kreieren neue Stilrichtungen. David Beckham, Rihanna, Justin Bieber – Tattoos sind nicht nur gesellschaftsfähig geworden, sondern Statussymbol und Ausdruck der individuellen Persönlichkeit.
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Geometric Tattoo
Schlicht und mit einer klaren Struktur und dennoch von einer beeindruckenden Perfektion und Symmetrie – diese Eigenschaften zeichnen ein Geometric-Tattoo aus. Um ein Geometric-Tattoo eindrucksvoll zu stechen, braucht es ein hohes Mass an Präzision. Diese Tattoos wirken sowohl als Einzelmotiv als auch in Kombination mit anderen Stilrichtungen sehr eindrucksvoll. Ob klein oder gross, Mandala oder ein Tier- oder Blumenmotiv aus geometrischen Formen – ein Geometric-Tattoo ist Körperkunst höchster Güte.
Profi dafür bei uns: Fernando
Oldschool Tattoo
Während ihrer Reisen entdeckten die Seefahrer der westlichen Welt bereits vor einigen hundert Jahren die Körperbemalungen anderer Kulturen. Davon inspiriert liessen sie sich selbst tätowieren, meist auf ihren Oberarmen. Die Tattoos waren Erinnerungsstücke an Reisen oder ihr Zuhause und Glücksbringer zugleich. Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts erlebte die westliche Tattooszene auch an Land einen Boom. Amerikanische Tattookünstler schufen zu dieser Zeit den Stil des Oldschool-Tattoos. Es zeichnet sich durch einfache Strukturen, dicke Outlines und kräftige Farben aus. Auch heute noch orientiert man sich bei dieser Stilrichtung daran, was die Technik dieser Zeit leisten konnte. Daher gibt es bei einem Oldschool-Tattoo kaum Schattierungen oder besondere stilistische Ausschmückungen. Typische Motive sind maritime Symbole, wie Anker oder Leuchttürme, Rosen, Pin-Up-Girls oder Indianer.
Profi dafür bei uns: Will
Fineline Tattoo
Bei einem Fineline-Tattoo handelt es sich um eine meist kleine, sehr filigrane Tätowierung. Sie ist oft recht unauffällig und lässt sich im Bedarfsfall leicht verstecken. Die Technik wurde in den 1980er-Jahren in den USA als Kontrast zu den sonst meist grossen und plakativen Motiven entwickelt. Ein Fineline-Tattoo erfordert viel Erfahrung und ein feines Händchen. Die Motivmöglichkeiten für Fineline-Tattoos sind vielfältig. Ob Namen oder Zitate, detailreiche Tiermotive oder filigrane Blumen – die Fineline-Technik ist vielseitig einsetzbar.
Profis dafür bei uns: Will, Fernando & Stefi
Dotwork Tattoo
Bei einem Dotwork-Tattoo entsteht aus einzelnen Punkten ein Gesamtkunstwerk. Die unterschiedlich grossen Punkte bilden Formen und Linien und werden auch zum Schattieren des Motivs verwendet. Es kommen hauptsächlich schwarze und graue Farben zum Einsatz. Die Tattoos erhalten dank dieser anspruchsvollen Technik eine hohe Detailtreue und viel Tiefe. Der Stil wird sehr gerne für Mandalas verwendet oder in Kombination mit anderen Techniken.
Profi dafür bei uns: Fernando
Japanisches Tattoo
Ein Tattoo im japanischen Stil bietet viele einzigartige Motive: Die Mythologie Japans mit ihren Dämonen und Drachen, den Mächten des Guten und des Bösen, aber auch alltägliche Motive wie Kirschblüten und Lotusblüten, Glücksymbole wie der Kranich, die Schildkröte und der Karpfen. Eine japanische Tradition ist es, sich Zeit seines Lebens nur von einem einzigen Künstler oder einer Künstlerin gestalten zu lassen. So entstehen im Lauf der Jahre die als Bodysuits bezeichneten Ganzkörperkunstwerke. Aber auch als Einzelmotive oder Sleeves funktionieren sie gut.
Fun Facts: Tätowierungen in Japan gelten noch bis heute nicht als öffentlich akzeptiert.
Profis dafür bei uns: Will & Fernando
Tribal Tattoo
Das Tribal-Tattoo hat eine lange Tradition. Es wurde schon vor mehreren Tausend Jahren als Zeichen der Stammeszugehörigkeit, beispielsweise bei den indigenen Völkern Polynesiens oder den Kelten, verwendet. Diese Art von Körperverzierung wurde von den Seefahrern in die ganze Welt verbreitet. In den 1990er Jahren erlebte das Tribal-Tattoo einen wahren Boom. Auch heute noch gehören Tribal-Tattoos zu den beliebtesten Stilrichtungen. Männer entscheiden sich gerne für ein Tribale Tattoo auf dem Bizeps, da es die Muskeln optisch betont. Aber auch feine, filigrane Muster sind möglich. Tribal-Tattoos sind in der Regel Fantasiesymbole oder selbst erschaffene Motive, bei denen der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.
Profi dafür bei uns: Fernando
Maori / Polynesisches Tattoo
Die ursprünglichen Bewohner*innen Neuseelands und der polynesischen Inseln sind für ihre geometrischen Muster und Symbole auf der Haut bekannt. Ein Maori-Tattoo hat immer eine Bedeutung. Die aufwendigen Muster, die ein polynesisches Tattoo ausmachen, sind fest mit dem Kulturkreis verbunden und verkörpern den Glauben des Trägers oder der Trägerin. Dabei kann sich ein Maori-Tattoo durchaus über den gesamten Körper ziehen. Sind die Ureinwohner*innen Neuseelands und Polynesiens häufig auch im Gesicht tätowiert, wird ein polynesisches Tattoo in der westlichen Welt normalerweise auf einzelne Körperteile wie eine Schulter, einen Arm oder ein Bein beschränkt.
Nice to know: Übrigens ist das Maori-Tattoo eine Unterart des polynesischen Tattoos.
Profi dafür bei uns: Fernando
Neo Tradtional Tattoo
Das Neo-Traditional-Tattoo ist eine Weiterentwicklung älterer Tattoo-Stile und vereint mehrere Richtungen. Einflüsse aus Oldschool, Newschool, aber auch aus der Realistik sind in einem Neo-Traditional zu finden. Gerne werden klassische Seefahrermotive gewählt, wie der Anker oder der Kompass, aber auch Porträts sind sehr beliebt. Auch Motive, die es zu Oldschool-Zeiten noch nicht gab, können für ein Neo-Traditional-Tattoo gewählt werden. Durch die modernen Techniken lassen sich die Motive detailreich und realistisch ausarbeiten. Es zeichnet sich zudem durch kräftige Outlines und satte Farben aus, wie es auch bei Newschool-Tattoos der Fall ist.
Profi dafür bei uns: Will
Aquarell / Watercolor Tattoo
Ein Aquarell-Tattoo ist bunt und farbenfroh. Wie der Name andeutet, leitet sich dieser Stil von der Aquarellmalerei ab. Das Watercolor-Tattoo, wie die Technik auch genannt wird, besteht aus einem klassischen Motiv sowie einer auffälligen, alles überdeckenden Kolorierung. Ein schönes Aquarell-Tattoo wirkt, als wäre es mit Wasserfarben auf die Haut gemalt worden. Durch das Verzichten auf Outlines, seine weichen Übergänge und eine bewusste Unschärfe erhalten die bunten Tattoos eine faszinierende Leichtigkeit. Beim Motiv sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ob Tier- oder Blumenmotiv, Mandala oder abstrakte Kunst – ein Aquarell-Tattoo kann fast alles darstellen.
Profis dafür bei uns: Stefi & Fernando
Newschool Tattoo
Das Newschool-Tattoo hat sich aus der Stilrichtung Oldschool entwickelt. Entstanden ist der Stil in den 1990er Jahren, als die neuen Tattoo-Techniken immer mehr Möglichkeiten boten. Bei einem Newschool-Tattoo werden fette Outlines und kräftige Farben verwendet. Jedoch haben sich die Vielfalt der möglichen Farben sowie die Gestaltungsmöglichkeiten deutlich verbessert. So wirken Newschool-Tattoos viel farbenprächtiger und dynamischer. Die Wahl der Motive orientiert sich zwar häufig ebenfalls an der Oldschool, es gibt aber auch moderne Einflüsse. Neben klassischen Seefahrermotiven können auch beispielsweise Autos, Comicfiguren oder Tiere als Tattoomotiv gewählt werden. Die Motive werden oft übertrieben und leicht Cartoon ähnlich dargestellt.
Profi dafür bei uns: Will
Black and Grey Tattoo
Das «Black and Grey»-Tattoo zeichnet sich durch einen Verzicht auf jegliche Farben aus. Tattoos dieses Stils werden ausschliesslich in Schwarz und Grautönen gestochen. Schattierungen spielen bei einem Schwarz-Grauen-Tattoo eine wichtige Rolle, da sie für einen harmonischen Kontrast sorgen. Das Repertoire der Motive ist vielfältig: Realistisch, grafisch oder auch ein Oldschool-Tattoo in Schwarz-Grau, es ist sehr vieles möglich!
Profis dafür bei uns: Ati, Will & Fernando
Mandala Tattoo
Mandalas spielen seit vielen Tausend Jahren eine wichtige Bedeutung im Leben der Menschen. Sie sind ein Teil aller Formen der Religion. Ob bei den Inkas oder den Indianer*innen, im Hinduismus oder Buddhismus, auch im Christentum sind Mandalas zu finden. Der Begriff «Mandala» kommt aus dem Sanskrit und bedeutet «Kreis». Vom Grundprinzip her ist ein Mandala-Tattoo also als konzentrischer Kreis angelegt, es kann aber auch in Form eines Quadrates aufgebaut sein. Dieser Tattoostil zeichnet sich durch Symmetrie und geometrische Formen aus. Auch verschiedene Symbole, Ornamente oder Tiere können Bestandteil sein. Eines der wichtigsten Elemente ist der Mittelpunkt, von dem aus sich das gesamte Mandala-Tattoo aufbaut.
Profi dafür bei uns: Fernando
Lettering und Script Tattoo
Alle Tattoos, die ihre Botschaft durch Buchstaben vermitteln, egal in welcher Schriftart oder -form, werden als Lettering-Tattoo oder Script-Tattoo bezeichnet. Die Bezeichnungen kommen aus dem Englischen: «Letter» heisst «Buchstabe» und «Script» heisst «Schrift». Schon zu Zeiten der Französischen Revolution liessen sich Offiziere ihre Überzeugung in die Haut ritzen. Auch die Seefahrer des frühen 20. Jahrhunderts liessen sich den Namen ihrer Frauen oder andere Botschaften als Glücksbringer stechen. In den US-amerikanischen Gefängnissen der 1970er Jahre begann jedoch die heutige Erfolgsgeschichte der Letterings. Hinter einem Script-Tattoo verbirgt sich für den Träger oder der Trägerin meist eine tiefe Bedeutung. Neben Zitaten sind chinesische Schriftzeichen oder Runen sowie die Namen von Partner*innen oder der Kinder beliebte Motive.
Profis dafür bei uns: Ati, Will & Fernando
Chicano Tattoo
Das Chicano-Tattoo geht zurück auf die Körperkunst der Chicanos, die in den USA lebenden Mexikaner und ihre Nachfahren. Diese gruppieren sich in meist kriminellen Banden zusammen und symbolisieren ihre Zusammengehörigkeit durch einen einheitlichen Tattoostil. Ein Chicano-Tattoo ist meist schwarz oder grau, da es früher häufig in Gefängnissen gestochen wurde und dort nur begrenzte Mittel zur Verfügung standen. Die Motive sind oft krimineller Natur, Waffen oder Spielkarten sind oft zu finden. Auch religiöse und kulturelle Symbole, wie beispielsweise Kreuze, sind beliebt. Porträts junger Frauen werden ebenfalls gerne gestochen. Sehr verbreitet ist das «La Muerte»-Tattoo, das «Santa Muerte» symbolisiert, eine weibliche Heiligenfigur, die oft als Skelett mit rotem Gewand und goldener Krone dargestellt wird.
Profi dafür bei uns: Ati & Will
Graphic Tattoo
Minimalistisch und doch verspielt, hier dick aufgetragen und dort filigran – der Graphic-Style lebt vom Kontrast. Die Graphic-Tattoos arbeiten mit realistischen Motiven, die aufwändig ausgeschmückt werden. Dazu gehören Schnörkel, Striche, Schriftzüge und geometrische Rahmen. Die Grenze zu anderen Tattoo-Stilen wie Trash-Polka, Dotwork und dem geometrischen Stil ist daher fliessend. Typisch für den Graphic-Style ist seine form- und farbreduzierte Ästhetik. Wenn mit Farbe gestochen wird, dann nur um gezielt Akzente zu setzen. Geometrische Formen wie Kreise, Vierecke oder Rhomben greifen häufig ineinander und umspielen auf diese Weise das Hauptmotiv mit zarter Linienführung. Die Umsetzung erfordert neben einer gehörigen Portion Kreativität auch einen genauen Blick sowie ein ruhiges Händchen. Nur so wirken die Kompositionen künstlerisch ansprechend. Das «Artsy Feel» gehört zum Graphic-Style dazu, bei dem die wohlproportionierten Tätowierungen wie flinke Scribbles ausschauen.
Profi dafür bei uns: Fernando